Über Weihnachten wurde in unserem Team einige Tage pausiert, doch gleich nach den Festtagen begann das Training wieder, es gab aber eine bedeutende Veränderung. Seit Jahresbeginn ist Michael Fagagnini (Messi) nicht mehr Teil des Trainerstaff und Laura Holer ist seither die Cheftrainerin im Team. Wir trainierten streng und hatten so auch im ersten Spiel der Rückrunde (Auf-/Abstiegsrunde Inter/Elite) gegen die SG Lakers Erfolg. Im zweiten waren wir aber leider nicht mehr so bereit und die SG Zürisee fügte uns die erste Niederlage der Saison zu. Dieses Wochenende stand nun ein bekanntes Team als Gegner an: die HSG Aareland Wolves. In der Vorrunde konnten wir beide Spiele gegen sie gewinnen und wussten somit auch, wie wir zum dritten Mal zu einem Sieg kommen könnten. Dies schien leichter gesagt als getan, denn die Partie wurde ein regelrechter Krimi...
Aufgrund von Verletzungen und anderen Gründen wussten wir von Beginn an, dass uns einige wichtige Spielerinnen in diesem Spiel fehlen würden, trotzdem starteten wir zuversichtlich in das Spiel. Wie wir bereits wussten, verteidigten unsere Gegnerinnen mit einer offensiven 3:3-Deckung, somit sollten wir versuchen, die Gegnerinnen zu überlaufen. Am Anfang klappte das nur mittelmässig. Wir konnten zwar immer irgendwie den Durchbruch finden, doch passierte das nicht genug schnell und mit der Unsicherheit kamen auch einige technische Fehler. Wir verteidigten grundsätzlich nicht schlecht, doch die Fehler im Angriff brachten meist ein schnelles Gegentor. Es war also von Anfang an eine eher ausgeglichen Partie. In der 12. Minute stieg die Herausforderung, wir standen mit einer doppelten Unterzahl auf dem Platz. Die Wolves konnten ohne grosse Probleme in dieser Zeit zwei Tore erzielen und sich somit in Führung bringen. Als direkte Reaktion nahm unsere Trainerin Laura ihr erstes Time-Out. Uns wurde aufgetragen, im Angriff weniger zu prellen, mehr zu laufen und die Bälle nicht wegzuwerfen. Von Isabelle Angst, die für das Coaching in der defensive verantwortlich war, wurde uns gesagt, dass wir unbedingt das Anspiel an die Kreisläuferin unterbinden müssten. Die folgende Viertelstunde vor der Halbzeit war das Spiel wieder ausgeglichener. Wir erzielten unsere Tore im Angriff und unsere Gegnerinnen ihre Tore, das heisst also, wir konnten unseren Rückstand von zwei Toren nicht wirklich aufholen. Kurz vor der Pause lagen wir nur noch mit einem Tor zurück und hatten die Chance zum Ausgleich. Wir griffen geschickt an und konnten in der 30. Minute noch eine zwei Minuten Strafe und so auch einen direkten Freiwurf herausholen. Die Gegnerinnen reihten sich auf und da wir wussten, dass ein Tor zum Ausgleich führen würde, stellte sich Carina Droll mit dem Ball vor die Mauer, warf und traf! So gingen wir mit einem Unentschieden und dem Stand von 18:18 in die Pause.
In der Halbzeit wurden wir vom Trainerstaff in vieler Hinsicht korrigiert. In diesen ersten 30 Minuten hätten wir nicht den Handball gespielt, welchen wir eigentlich spielen könnten. Besonders unsere Verteidigung wurde kritisiert. Sie machten uns aber auch nochmals Mut. Wir sollten damit abschliessen, was passiert ist und dann nochmals wie beim 0:0 auf das Spielfeld gehen und das taten wir auch. In den ersten Minuten konnten wir uns nicht fest steigern, doch unsere Gegenerinnen schienen nicht mehr ganz so stark wie zuvor, das führte dazu, dass wir endlich wieder in Führung gehen konnten. Beim erneuten Ausgleich kassierten wir eine zwei Minuten Strafe und waren so in Unterzahl beim Stand von 21:21. Die Wolves legten wieder vor und wir brachten nichts mehr auf die Reihe. Im Angriff passierte ein technischer Fehler nach dem anderen und in der Verteidigung war Kämpfen ein Fremdwort, doch zum Glück hatten wir unsere Torhüterin Carla Roth im Tor, welche uns in dieser wichtigen Phase im Spiel hielt. Trotz guten Paraden lagen wir in der 44. Minute mit 25:21 hinten und hatten seit 10 Minuten kein Tor mehr erzielt. Es war also Zeit für das zweite Time-Out auf unserer Seite. Es wurde nicht besonders viel gesagt. Uns wurde zu verstehen gegeben, dass wir in den letzten 15 Minuten einfach nur noch kämpfen sollten. In der Verteidigung wurde nun eine Spielerin «Mann-gedeckt», also so, dass sie keinen Ball mehr bekommt. So mussten die anderen schlechtere Würfe nehmen, welche unsere Torhüterin weiterhin hervorragend hielt. Im Angriff fiel es uns dann ebenfalls leichter, die Lücken zu finden. Wir konnten in der 58. Minute auf 29:29 ausgleichen und der gegnerische Trainer nahm sich das Time-Out, als wir leider nochmals eine 2 Minuten Strafe erhielten. Es blieb eine Minute zum Spielen und wir waren mit Unterzahl in der Verteidigung, wir konnten uns retten und eine Gegenspielerin zum technischen Fehler zwingen. Im Angriff blieben uns nur wenige Sekunden, somit schien die Zeit schon vorbei, als wir noch ein Foul provozieren konnten. Die Zeit war abgelaufen und erneut stellten die anderen sich für eine Mauer auf. Carina Droll übernahm wieder die Verantwortung und traf erneut! So konnten wir mit 30:29 gewinnen und freuten uns alle riesig.
Nächstes Wochenende haben wir einen Gegner von einem anderen Kaliber – die SG Handball Emmen warten in ihrer Halle am Samstag auf uns. Dieses Spiel wird eine grosse Herausforderung, doch freuen wir uns und sind bereit alles zu geben.