Am vergangenen Wochenende stand die zweite Doppelrunde der Hauptrunde an, mit zwei Auswärtsspielen, am Samstag in Zürich und am Sonntag in St. Gallen. Mit einem guten Gefühl im Bauch vom Abschlusstraining am Freitag, in dem wir in einem kleinen Trainingsspiel die SPL2 schlagen konnten, reisten wir nach Zürich. GC Amicitia Zürich war das einzige Team, welches wir in der Saison noch nicht angetroffen hatten.
Wir waren zuversichtlich und wussten, wenn jede von uns ihre Leistung abrufen würde, könnte sogar etwas drinliegen. So startete die Partie sehr ausgegelichen, doch gleich im ersten Angriff verletzte sich mit Haylie Wildhaber eine wichtige Spielerin auf unserer Seite. Da unser Kader sowieso momentan eher klein ist, schmerzte dieser Ausfall umso mehr. 20 Minuten waren wir mit den Zürcherinnen gleich auf und dann folgten ein paar Fehler hintereinander zu viel und die Gegnerinnen konnten sich bis zur Pause mit fünf Toren von uns absetzen. So stand es zur Halbzeit 12 : 17.
Wir wussten, den Rückstand von fünf Toren könnten wir gut aufholen, die Pausenbesprechung war gut und machte uns zuversichtlich für die zweite Halbzeit. Trotz Zuversicht gelang uns in der zweiten Halbzeit leider dann kaum noch etwas und die Zürcherinnen zogen mit vielen Toren davon. Im Angriff waren wir zu ungenau und nicht mehr konsequent im Abschluss, es passierten zu viele (einfache) Fehler, welche den Gegnerinnen einfache Gegenstosstore ermöglichte. In der Verteidigung schien es, als ob wir nicht einmal mehr Gegenwehr leisteten, sondern sie einfach durchliessen. Mit dieser äusserst schlechten Leistung in der zweiten Hälfte endete die Partie mit 39 : 27 für die Zürcherinnen.
Nun konnten wir die Köpfe aber nicht hängen lassen, da am Sonntag noch die wichtige Partie gegen den LC Brühl anstand. Alle sollten sich gut erholen, damit wir energiegeladen die lange Reise und das bevorstehende Spiel auf uns nehmen konnten. Mit dem Spiel gegen den LC Brühl begann nun auch bereits die Rückrunde. In der Hinrunde konnten wir die St. Gallerinnen bereits in Pratteln zum Teil herausfordern, es gelang uns damals eine wirklich gute erste Halbzeit. Nun wollten wir ihnen zeigen, dass wir vielleicht auch 60 Minuten und nicht nur eine Halbzeit gegen sie standhalten können. Es stellte sich leider hinaus, dass es leider nur für 53 Minuten reichte, doch nun mehr dazu...
Das Spiel startete wie erhofft ausgeglichen und es schien alles offen. Leider machten wir ein paar Fehler mehr als die Gegnerinnen und so konnten sie mit drei Toren in Führung gehen. Diese Führung blieb lange Zeit bestehen, die Brühlerinnen konnten nie wirklich davonziehen. Fünf Minuten vor der Pause verfehlten wir zweimal hintereinander das Tor, im Gegenzug traf Brühl und so lagen wir mit fünf Toren hinten. Unsere Trainer reagierten mit dem Timeout und wir konnten vor der Pause wieder auf drei Tore hinkommen. In der Pause hiess es eigentlich nur eins: keinen erneuten Leistungseinbruch zulassen, der es den Brühlerinnen ermöglichen würde, wegzuziehen, sondern an unsere Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen und kämpfen bis zum Schluss. Zum Glück konnten wir tatsächlich an der ersten Halbzeit anknüpfen und die Partie verlief weiterhin ausgeglichen (bis auf die drei Tore, die wir hinterher waren). Wir verteidigten gut und unser Siegeswille zeigte sich noch mehr als vorher. Als Team kämpften wir und konnten uns oft über unglaubliche Paraden von unserer Torhüterin Larissa Trümpler erfreuen. Auch wenn die St. Gallerinnen zum Teil kurzzeitig ausbauen konnten, wir kamen immer zurück und gaben nie auf, ganz nach dem Vorsatz, dies bis zum Ende des Spiels zu tun... In der 52. Minute erzielten wir das Tor zum 25 : 22 und waren so noch voll mit dabei, darauf folgten aber Fehler um Fehler und diese wurden von der Gegenseite eiskalt ausgenutzt. Vier Minuten vor Schluss erzielten wir unser letztes Tor und was dann folgte, war ein «Desaster». In den verbleibenden Minuten ging von uns ein Wurf nach dem anderen daneben, dazu Fehlpässe in die Hände der Gegnerinnen, zu viele technischer Fehler. Das führte dazu, dass die Brühlerinnen am Ende doch mit 34 : 24 gewinnen konnten.
Wir sind sehr enttäuscht über dieses Resultat. Es soll uns aber eine Lehre sein. Wir spielten etwa 53 Minuten eine sehr gute Partie, doch nun ist uns allen klar, dass man in diesem Sport 60 Minuten, nicht mehr und nicht weniger, kämpfen muss und man nur mit 60 Minuten vollem Einsatz eine Partie gewinnen oder ein gutes Ergebnis erzielen kann. Es ist schade, doch wir arbeiten weiterhin hart und freuen uns auf das nächste Spiel, welches bereits das Rückspiel gegen GC Amicitia Zürich sein wird.
Giulietta Nüssli